Konflikte mit System?!
Die meisten Konflikte in Organisationen haben systemische Komponenten und sind meist nicht insoliert auf Einzelakteurinnen beschränkt.
Wenn sich in einem Konflikt nichts zu bewegen scheint, helfen mir folgende systemische Fragen:
- Wer profitiert davon, dass alles so bleibt wie es ist?
- Für wen ist die Ist-Situation ein Problem und für wen ist sie eine Lösung?
- Was passiert, wenn nichts passiert (also kein neuer Impuls gesetzt wird)?
- Wie wirkt sich das Erhalten des Ist-Zustandes auf Andere aus?
Das Denken in systemischen Fragen empfinde ich als sehr hilfreich, um mehrere zusätzliche Perspektiven mitzudenken. Hier noch einige weitere Beispiele:
- Wie würde eine Außenstehende diesen Konflikt im Moment betrachten?
- Was würde sie sehen, was wir nicht sehen können?
- Was würde eine Kundin/ eine neue Mitarbeiterin/ eine Kollegin aus einem anderen Team sagen, wenn sie diese Auseinandersetzungen mit angehört hätte?
- Was trägt die Führungskraft/ die Kolleginnen/ das Umfeld dazu bei, dass diese Menschen jetzt diesen Konflikt haben oder in jeder Spannung verharren können?
- Wie werden die Beteiligten in 2 Jahren über dieses Konfliktthema denken?
- Woran wird das Umfeld (Führungskraft, Kolleginnen, Kundinnen, …) erkennen, dass die Konfliktbeteiligten den Konflikt gelöst hätten?
- Was würde dann anders laufen? Wie?
- Wer würde den Konflikt auf einer r Skala von 1-10 als wie belastend bewerten?
- Falls dort ein Unterschied besteht: Wie genau erkärt sich der Unterschied?
- Angenommen, die Beteiligten möchten aus irgendeinem Grund im nächsten Monat noch einmal so einen heftigen Konflikt haben, wie müssten sie genau vorgehen – Schritt für Schritt – um dafür zu sorgen, dass sie wieder so einen Konflikt haben. (Erzeugt das Bewusstsein der Mitgestaltung)
Das ist nur eine kleine Auswahl zur Inspiration, aus dem eigenen Tunnelblick, der so schnell alles überschattet, herauszukommen, um das Feld der Konfliktbetrachtung zu erweitern.